Geschichte der Querensteder Mühle

Hier können Sie sich einen Einblick unserer Mühle und drum rum machen. Das ist natürlich nicht alles, also Buchen Sie hier eine Führung und schauen gerne bei uns vorbei.

Jahre 1798

1798 plante der Hausmann Johann Diederich Diercks auf seinem Besitz, eine Öl-Rossmühle anzulegen.

Zu dieser Zeit gab es im damaligen Kirchspiel Zwischenahn keine Rossmühle, so dass dem Genehmigungsgesuch beim Herzog gute Chancen eingeräumt wurden. Diercks überlegte es sich dann jedoch anders. Zusammen mit seinem Übernachbarn Johann Oltmanns beantragte er etwas später die Anlegung einer Öl- und Graupen Windmühle.

Trotz mancher Einwendungen der herrschaftlichen Windmühle in Elmendorf und der Kirchenmühle in Zwischenahn verständigte man sich auf ein Gelände am Heerwege nach Westerscheps ans freye Dänikhorster Moor, dem heutigen Standort unserer Windmühle.

1802 - 1810

Im Jahre 1802 konnte das Bauwerk in Betrieb genommen werden. Bereits im Jahre 1810 kam zur Windmüllerei eine Krugwirtschaft hinzu, die bis heute Bestand hat.

Dreimal wurde die Windmühle ein Opfer der Flammen. 1870 lief das hölzerne Räderwerk heiß. 1897 traf ein Blitz die Mühle. Danach wurde der Achtkant in Stein gemauert und verputzt. Ergänzt wurde die Mühle um eine technische Neuerung - eine Windrose.

Doch noch einmal brannte die Mühle nieder und zwar im Jahre 1924, dieses Mal wieder durch ein Heißlaufen des Räderwerkes. Auch danach wurde die Mühle wieder aufgebaut.

Höchster Schweinestall im Ammerland

hoechster schweinestall

Von ca. 1946 bis zum Herbst 1948 war Gerd Höpker Müller auf der Querensteder-Mühle. In den Nachkriegstagen waren die Lebensmittel rationiert und gab es nur auf sogennanten Lebensmittelkarten. Alles was angebaut oder herangezüchtet wurde, mußte registriert werden und konnte nicht ohne Erlaubnis verkauft werden.

In dieser schlechten Zeit nahm Gerd Höpker heimlich ein Ferkel aus dem Stall und brachte es in die Mühle auf den zweithöchsten Boden, der aus Beton besteht. Den Boden richtete er als "Schweinestall" her, indem er einen Teil des Bodens durch Schotter und Bretter abgrenzte, mit Stroh auslegte sowie die Treppe versperrte. Zu Fressen gab es hier natürlich reichlich. Mit Hilfe eines Eimers beförderte er Wasser und Mehl nach oben und nahm Mist wieder mit nach unten.

Vor neugierigen oder gar verräterischen Blicken war das Schwein hier geschützt, da kein Mensch in so luftiger Höhe (immerhin 16 m) entsprechendes Tier vermutet hätte.Als das Schwein schließlich fett genug war, ließ der Müller es an Ort und Stelle schlachten, in Einzelteile zerlegen und in handlichen Portionen nach unten transportieren. 

1934 - 2001

bildEin gutes Jahrzehnt später diente die Mühle als Filmkulisse für den Film "Krach um Jolanthe". Der Film wurde im Jahre 1934 gedreht. Im zweiten Weltkrieg wurde die Kappe durch Kriegseinwirkung stark beschädigt. Bis 1952 wurde der Mahlbetrieb mittels der Windkraft mit nur noch einem Flügel aufrechterhalten. Noch bis 1973 wurde Mehl in der Mühle gemahlen. Der Mahlgang wurde allerdings mit einem Elektromotor angetrieben. Durch Bemühungen des im Jahre 1997 gegründeten Mühlenvereins ist die Restaurierung der Windmühle möglich geworden, Die Restaurierung zog sich von 1999 bis ins Jahr 2001 hin. Am 06.12.2000 wurde die Mühlenkappe gerichtet. Nach weiteren Arbeiten erhielt die Querensteder Mühle rechtzeitig zum Mühlentag 2001 (Pfingstmontag) ihre Flügel.